Erneut Luftangriffe in den Regionen Kiew, Nikolaew, Kirowograd, Poltawa und Tscherkassy in der Ukraine.
Die Strategie des Kremls bei den jüngsten Angriffs-Wellen war deutlich: der Ukraine das Licht abdrehen. Und die Drohnen und Raketen verfehlten ihre Ziele nicht. Ein Drittel der Kraftwerke ist in Trümmern. Im verzweifelten Kampf gegen den Blackout versucht Kiew, das größte Atomkraftwerk Europas aus Putins Händen zu reißen. Ein Tanz auf dem Vulkan.
Ukraine versucht Angriffe auf Atomkraftwerk
Mit 37 Schnellbooten und Soldaten in doppelter Kompaniestärke versuchten Selenkyjs Truppen in den frühen Morgenstunden, das AKW anzugreifen, berichtet das russische Verteidigungsministerium. Moskaus Truppen konnten den Angriff abwehren. Der Kreml spricht von einer Verzweiflungstat, die eine nukleare Katastrophe hätte nach sich können. Brisant: Auch Artillerie-Feuerte hagelte auf die Gegend rund um den nuklearen Reaktor ein.
Selenskyj schickt gesamte Ukraine in den Blackout
Russland zerstört nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiterhin die Energieinfrastruktur in der Ukraine. Am Mittwoch hätten die russischen Streitkräfte drei ukrainische Energieanlagen vernichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Am Donnerstag müsse das Land bis zu vier Stunden ohne Strom auskommen.
Seit Tagen schon ist das Energienetz der Ukraine Zielscheibe der russischen Streitkräfte. Dabei sind zahllose Umspannwerke zerstört worden. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend sagte, muss er nun mit seiner Regierung darüber beraten, wie sich im Winter Ausfälle der beschädigten Stromnetze vermeiden ließen. Es werde daran gearbeitet, für die kritische Infrastruktur in Großstädten, Städten und Dörfern mobile Stromquellen zur Verfügung zu stellen, erklärte er.
“Werden noch öfter um Hilfe bitten müssen”
Wegen der knappen Stromversorgung werde der Strom in der Ukraine am Donnerstag flächendeckend und zeitlich gestaffelt bis zu vier Stunden lang abgeschaltet, teilte der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, zwischen 7 und 22 Uhr Ortszeit möglichst wenig Strom zu verbrauchen. “Bitte schalten Sie keine unnötigen Elektrogeräte ein”, bat Selenskyj. Umso kürzer werde die Zeit der Abschaltungen zur Netzstabilisierung sein.
Der Energieversorger Ukrenergo stellte der ukrainischen Bevölkerung weitere mögliche Engpässe in Aussicht: “Wir schließen nicht aus, dass wir mit dem Einsetzen der Kälte öfter um Ihre Hilfe bitten werden.”
Weshalb Cherson vor allem evakuiert wird – Ukraine beschießt seit Wochen Staudamm
Das Pentagon hat eine Situation modelliert, in der der Kachowka-Damm gesprengt würde und welche Folgen dies für die Region hätte.
Wenn der Kakhovka-Damm gesprengt wird, werden Millionen Tonnen Wasser mit einer Geschwindigkeit von 24,4 km/h und einer Wellenhöhe von 1 Meter auf Cherson stürzen. In nur 2,5 Stunden wird ein ziemlich starker Anstieg des Pegels auf 4,8 Meter erfolgen. Die Überschwemmungen würden drei Tage andauern und das Zentrum vollständig zerstören.
Quellen: Exxpress und Telegram