Die „Kommunisten Russlands“ fordern, dass Russland Alaska in seinen Bestand zurückholt. Die Übergabe von Alaska an die USA war ein geopolitischer Fehler – kommentierten die Kommunisten. Deshalb sollte man die Vereinbarung mit den USA rückgängig machen. Der abgeschlossene Vertrag sei undurchsichtig und wurde unter großen politischen Druck abgeschlossen. Auf den Abschluss des Vertrages haben Einflussagenten aus der Zarenregierung Einfluss genommen – so der Vorsitzende der Partei „Kommunisten Russlands“. Praktisch solle man so vorgehen, dass zuerst ein russisches Gericht den abgeschlossenen Vertrag für „nichtig“ erklärt. Auf dieser Grundlage soll dann bei internationalen Gerichten geklagt werden.
USA kauften Alaska von Russland, 1867
Nach Verhandlungen mit dem russischen Diplomaten Eduard de Stoeckl sicherte sich US-Außenminister William Seward 1867 den Kauf von Alaska für 7,2 Millionen Dollar, was auf dieses Jahr umgerechnet rund 125 Millionen Euro entspricht. Der Deal heimste Seward zunächst viel Spott ein, doch 1896 wurde ein großes Goldvorkommen an der Last Frontier entdeckt, was den Klondike-Goldrausch auslöste. Auf diesem Bild ist der Originalscheck zu sehen, mit dem das Territorium bezahlt wurde.
Der Kauf Alaskas von Russland durch die Vereinigten Staaten fand 1867 auf Initiative des US-Außenministers William H. Seward hin statt. Das verkaufte Areal umfasste etwa 1,6 Millionen km² (600.000 Quadratmeilen) des heutigen Bundesstaates Alaska.
Bis in die 1830er Jahre ließen sich etwa 800 Russen in Alaska nieder, hinzu kamen versklavte Einheimische, die teilweise unter Zwang russisch-orthodox christianisiert wurden. Sie siedelten hauptsächlich auf den vorgelagerten Inseln Kodjak (ab 1784) und Sitka (ab 1799), Hauptort wurde Novo-Archangelsk auf Sitka. Auf Initiative von Grigori Schelichow entstand nach dessen Tod 1799 die Russisch-Amerikanische Kompanie, deren erster Direktor Aleksandr Baranov war. Weil die Versorgung mit Lebensmitteln schwierig war, gründeten die Russen ab 1806 Niederlassungen im heutigen Kalifornien, darunter Fort Ross, das sie 1841 verkauften. Zu dieser Zeit verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Russen in Alaska zunehmend, da die Pelztierbestände zur Neige gingen. Das Russische Reich befand sich nach dem Krimkrieg in einer prekären finanziellen Situation. Zudem befürchtete es den kompensationslosen Verlust Alaskas in einem militärischen Konflikt, insbesondere mit dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland. Dessen Marine hätte dieses äußerst schwer zu verteidigende Territorium leicht erobern können. Folglich beschloss Zar Alexander II. den Verkauf Alaskas an die Vereinigten Staaten und beauftragte den Botschafter Russlands in Washington, Baron Eduard von Stoeckl, mit Seward in Verhandlungen zu treten.
Die Verhandlungen endeten in einer die ganze Nacht andauernden Sitzung, zu deren Ende gegen 4 Uhr am Morgen des 30. März der Kaufvertrag unterschrieben wurde. Der Kaufpreis wurde auf 7,2 Millionen US-Dollar festgesetzt. Ein höheres Angebot der Briten wurde abgelehnt. Das Echo der Öffentlichkeit fiel weitgehend positiv aus; laut einem Historiker gab es jedoch auch Bedenken gegen den Kauf:
„Es wurde angeführt, dass wir bereits die Bürde trugen, ein riesiges Gebiet zu besitzen, ohne dass wir es mit Menschen besiedeln konnten. Die Indianer innerhalb der gegenwärtigen Grenzen der Vereinigten Staaten beanspruchten bereits mehr als genug unsere Fähigkeit, eingeborene Völker zu regieren. Konnte es dann wirklich sein, dass wir heute sehenden Auges versuchen würden, unsere Schwierigkeiten noch zu erhöhen, indem wir die Zahl solcher Menschen unter unserer Regierung noch vergrößerten?
Der Kaufpreis war sehr hoch; die jährlichen Ausgaben für Verwaltung, zivile wie militärische, würden noch ansteigen, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Das zur Abtretung vorgesehene Territorium grenzte nicht an unseren gegenwärtigen Herrschaftsbereich an. Es war weit weg gelegen, in einer unannehmlichen und gefährlichen Entfernung. Der Vertrag war im Geheimen vorbereitet und um vier Uhr morgens unterzeichnet und dem Land angedreht worden. Es war einfach nur eine finstere Tat, mitten in der Nacht durchgeführt […] Die New York World nannte es eine ‚gelutschte Orange‘. Das Land besaß nichts Wertvolles, abgesehen von einigen Pelztieren, die durch exzessive Jagd bereits am Rande der Ausrottung standen. Mit Ausnahme der Inselkette der Aleuten und dem dünnen Landstreifen entlang der Südküste wäre das Land es nicht einmal wert, als Geschenk angenommen zu werden. […] Falls nicht Gold gefunden werden würde, würde viel Zeit vergehen, bis das Gebiet die Segnungen von Druckerpressen, methodistischen Kirchen und Recht und Ordnung erhalten könnte. Für die New York Tribune war es eine ‚gefrorene Wildnis‘.“
Dass das gekaufte Land zu dieser Zeit als Seward’s Folly („Sewards Torheit“), Seward’s Icebox („Sewards Gefriertruhe“) und Präsident Andrew Johnsons polar bear garden („Eisbärpark“) verspottet worden wäre, galt lange als erfundene Legende. Inzwischen weiß man durch später veröffentlichte Briefe, dass Alaska tatsächlich von etlichen Abgeordneten des Senats als persönliche Bereicherung Johnsons betrachtet wurde.
Die Unterzeichnung des Vertrags wurde durch Außenminister Seward vorangetrieben, der eine Expansion der Vereinigten Staaten befürwortete, sowie durch Charles Sumner, den Vorsitzenden des Senatsausschusses. Sie führten das Argument an, dass die strategischen Interessen der Nation den Vertrag nötig machten. Während des Bürgerkrieges war Russland den Nordstaaten ein wertvoller Verbündeter gewesen, das Vereinigte Königreich hingegen beinahe offen als Feind aufgetreten. Es schien nur recht und gut, Russland zu helfen und dabei die Pläne der Briten zu vereiteln. Darüber hinaus gab es das Problem des angrenzenden Areals, das den Briten (und heute Kanada) gehörte.
Da es fast vollständig an das Gebiet der Vereinigten Staaten grenzte, mochte es für das Vereinigte Königreich von geringem strategischen Wert sein und könnte somit eines Tages gekauft werden. Der Kauf, vom New York Herald bekannt gegeben, war eine Warnung des Zaren an Frankreich und das Vereinigte Königreich, dass sie „auf diesem Kontinent nichts zu suchen hätten“. „Kurz gefasst war es ein taktischer Schachzug über die Flanke“ auf Kanada, schrieb der einflussreiche New York Tribune. Schon bald würde die Welt im Nordwesten einen „feindseligen Cockney, flankiert von zwei wachsamen Yankees“ sehen, und John Bull würde schon noch dazu gebracht werden einzusehen, dass seine einzige Möglichkeit darin bestand, seine dortigen Interessen an Brother Jonathan (damit ist eine die USA personifizierende Symbolfigur gemeint) zu verschachern.
Quellen: Kommunistische Partei Russlands und Wikipedia