In den USA mehren sich die Zeichen für ein Abrücken von der Ukraine, nach einem ukrainischen Kommandeur gibt es kaum noch Soldaten mit Kriegserfahrung
Wir haben schon auf den Haushaltsentwurf der US-Regierung für das Pentagon 2024 hingewiesen. Zusammen mit den Ausgaben für Nuklearwaffen im Energieministerium setzt die Biden-Regierung, auf den militärischen Konflikt mit China ausgerichtet, Rekordausgaben von 886 Milliarden Dollar an. Wie mittlerweile üblich wird der Kongress die Kosten nicht begrenzen, sondern noch einmal Zig-Milliarden drauflegen. Auffiel, dass keine Ausgaben für Militärhilfen für die Ukraine vorgesehen sind.
Das erstaunt auf den ersten Blick, weil die Biden-Regierung seit Beginn des Kriegs gewaltige Mengen an Militärhilfe in die Ukraine geliefert hat. Seit 24. Februar hat Washington mit dem gerade erst beschlossenen Waffenpaket von 400 Millionen Dollar im Wesentlichen für HIMARS-Raketen und Artilleriemunition Waffen für mehr als 30 Milliarden Dollar in den von den Ukrainern geführten Stellvertreterkrieg investiert (nach anderen Berechnungen sollen es 67 Milliarden an Militärhilfe sein). Das ist das Fünffache der Militärausgaben der Ukraine 2021 vor dem Krieg, die Ausgaben sind seit 2017 von 3 Milliarden auf 6 Milliarden im Jahr 2021 angestiegen. Für 2023 sieht der ukrainische Kriegshaushalt (budget for victory) 30 Milliarden für das Militär von einem Gesamthaushalt von 70 Milliarden vor. Die Verschuldung soll auf 170 Milliarden Dollar ansteigen.
Weitere Militärhilfe müssen also als Not- oder Sonderausgaben finanziert werden. Hintergrund dürfte sein, dass eine wachsende Zahl von Republikanern eine Fortsetzung der massiven Ukraine-Unterstützung kritisieren. Wenn diese in den Haushalt aufgenommen würde, riskiert die Biden-Regierung, diesen nicht durch den Kongress zu bekommen. Sicherheitsberater Sullivan hatte am Montag zudem erklärt, dass die US-Regierung ein Treffen zwischen Selenskij und Xi begrüßen, China will zwischen Russland und der Ukraine vermitteln.
Gerade hat der wahrscheinliche Präsidentschaftskandidat und jetzige Gouverneur von Florida Ron DeSantis gesagt, dass der „territoriale Streit“ zwischen Russland und der Ukraine kein zentrales Interesse der USA sei und die Politik sich mehr auf die Probleme des Landes konzentrieren solle. Biden habe der Ukraine einen Blankoscheck gegeben, ohne die Ziele zu benennen. Die Kritik am „Blankoscheck“ hatte auch der republikanische Abgeordnete und Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy. Auch Donald Trump kritisierte die Ukraine-Politik von Biden, bei den republikanischen Wählern wächst die Ablehnung. Andere republikanische Abgeordnete und mögliche Präsidentschaftskandidaten wie Mike Pence oder Nikki Haley kritisieren, die Biden-Regierung tue nicht genug zur Unterstützung der Ukraine.
„Es gibt nur wenige Soldaten mit Kampfererfahrung“
Jetzt hat auch noch die Washington Post in einem ausführlichen Artikel erklärt, dass es für die ukrainische Führung militärisch schlecht aussieht. Es fehle an Personal und Munition, während die großen Verluste und der Pessimismus anwachsen. Viele der vom Pentagon oder der Nato trainierten Soldaten seien bereits gefallen. Anfangs haben sich viele Ukrainer noch freiwillig rekrutieren lassen, aber jetzt versuchen viele, einer Einberufung zu entgehen.
Ukrainische Regierungsmitglieder, die üblichen anonym bleibenden Offiziellen, würden zweifeln, ob die geplante Frühjahrsoffensive realisierbar ist. Die wird von der Biden-Regierung und den übrigen Nato-Ländern aber erwartet, um die Unterstützung aufrechterhalten zu können. Dazu sind Erfolge notwendig, die belegen, dass die Ukraine militärisch Russland zurückdrängen und aus überlegener Position Verhandlungen führen kann. Missstimmung soll es auch darüber geben, dass Selenskij trotz der großen Verluste an der Verteidigung der Stadt Bachmut festhält, während man in Washington fürchtet, dass deswegen Truppen für eine Offensive fehlen.
Russland könne die großen Verluste an Menschen leichter wegen seiner größeren Bevölkerung ausgleichen, der Ukraine aber würde kaum noch über erfahrene Soldaten verfügen, mehr und mehr müssten nur unzureichend ausgebildete Menschen, die keine Kriegserfahrung an die Front geschickt werden. Die Washington Post zitiert einen Bataillonkommandeur, der Kupol genannt wird und zugestimmt hat, dass ein Foto von ihm veröffentlicht wird. Er rechnet auch damit für seine Äußerungen abgestraft zu werden:
„Das Wertvollste im Krieg ist die Kampferfahrung. Ein Soldat, der sechs Monate Kampfhandlungen überlebt hat, und ein Soldat, der von einem Schießstand kommt, sind zwei verschiedene Soldaten. Das ist wie Himmel und Erde. Und es gibt nur wenige Soldaten mit Kampferfahrung. Leider sind sie alle schon tot oder verwundet.“
Es habe sich aufgrund der Lage eine pessimistische Stimmung ausgebreitet. Aber er gehe davon aus, dass es eine Offensive geben werde: „Entweder ein Massaker und Leichen oder eine professionelle Gegenoffensive.“ Gleichzeitig sagt er, dass von seinem Bataillon 100 Soldaten getötet und 400 verletzt wurden. Die 500 neuen Soldaten hätten keine Kampferfahrung. Er habe mitbekommen, dass Hunderte von Soldaten bei Angriffen geflohen seien. Zudem hätten sie keine Munition, um zurückzuschießen.
Natürlich wird versucht, diese Informationen und Stimmung wegzureden. So würden gerade neue Soldaten und Soldatinnen für die Offensive ausgebildet und erst einmal nicht an die Front geschickt. Gemeint ist wohl u.a. die „Offensivgarde“. Andriy Yermak, der Leiter des Präsidialbüros, versichert, die Probleme würden den Optimismus für die Offensive nicht schmälern.
Ein anderer, anonym bleibender hoher Regierungsmitarbeiter kritisiert, dass der Westen zu wenige Panzer liefere und es überhaupt fraglich sei, die Waffenlieferungen rechtzeitig eintreffen: „Ich glaube nicht an eine große Gegenoffensive für uns. Ich würde gerne daran glauben, aber ich schaue mir die Ressourcen an und frage: ‚Womit?‘ Vielleicht werden wir einige lokale Durchbrüche erzielen. Wir haben weder die Leute noch die Waffen. Und Sie kennen das Verhältnis: Wenn man in der Offensive ist, verliert man doppelt oder dreimal so viele Menschen. Wir können es uns nicht leisten, so viele Menschen zu verlieren.“
Der Kommandeur der Bodentruppen Syrsky sagte, dass die neuen russischen Truppen, die an die Front kommen, gut ausgebildet seien. Das erfordere eine andere Kriegsführung. Man müsse jetzt Zeit gewinnen, um neue Soldaten auszubilden.
Präsident Selenskij stellte sich gestern erneut hinter die Freiwilligenverbände und verlieh Orden etwa an Mitglieder von Asow. Er versprach, dass die Ukraine siegen werde, und verkündete, dass die Verteidigung von Bachmut aufrechterhalten und die Truppen dort verstärkt würden.
Schlacht um Bachmut: Verlustzahlen und Propaganda
Bachmut ist so gut wie gefallen, und die dortigen Kämpfe sind wenig mehr als Nachhutoperationen. Das bedeutet keineswegs Gleichgültigkeit gegenüber den Betroffenen, aber “sogar” die Berichte der “Leit- und Qualitätsmedien” lassen tief blicken betreffend die jenseitigen Ausmaße der Propagandaschlacht, die in den westlichen Ländern tobt. Eine Bestandsaufnahme.
Kürzlich meldete TKP den (de facto) Fall von Bakhmut. Laut Medienberichten sind die Gefechte um die Schlüsselposition östliche des Djneprs ausgesprochen blutig. Nun berichtet die Financial Times über zum Teil wahnsinnig hohe Verlustzahlen (meine Übersetzung und Hervorhebungen):
Schätzungen amerikanischer und europäischer Stellen zufolge wurden seit Februar letzten Jahres 200.000 russische Soldaten getötet oder schwer verletzt, auf Seiten der Ukraine belaufen sich die Verluste etwa die Hälfte davon.
Aus westlichen Quellen verlautet es, Russland habe in den letzten sechs Monaten “zwischen 20.000 und 30.000 Opfer” zu beklagen gehabt, und fügte hinzu, dass die meisten von ihnen Söldner waren, die für das private Militärunternehmen Wagner kämpften. Die Operationen der Wagner-Gruppe konzentrierten sich weitgehend auf Bakhmut.
NATO-Stellen schätzen, dass für fünf Russen je ein Ukrainer getötet oder verletzt wurde. Der ukrainische Sicherheitschef Oleksiy Danilov meinte hierzu letzte Woche, dieses Verhältnis sei “eins zu sieben zu unseren Gunsten”. In jedem Fall bedeutet dies, dass die Ukraine bei der Verteidigung der Stadt mehrere Tausend Opfer zu beklagen hatte, obwohl aufgrund der besseren medizinischen Versorgung verhältnismäßig weniger Ukrainer auf dem Schlachtfeld starben.
“Die Ukraine verliert an der gesamten Frontlinie Menschen, aber Bakhmut hat ihr die einmalige Gelegenheit gegeben, auch viele Russen zu töten, wenn man die Taktik der Russen bedenkt”, so westliche Stellen.
Vorsicht: Desinformation!
Die Zahlenangaben in der Financial Times sind wenig plausibel.
Wenn Russland Verluste in der Höhe von rund 200.000 Mann seit dem 24. Feb. 2022 zu beklagen hätte, dann würde dies z.T. über den geschätzten 100-200.000 Soldaten übertreffen, mit denen Russland die Invasion vor etwas über einem Jahr begonnen hatte.
Dazu kommt, dass die Financial Times die russischen Verluste in den letzten sechs Monaten mit “zwischen 20.000 und 30.000 Mann” beziffert, was wiederum bedeutet, dass die Differenz von rund 170-180.000 Mann in dem halben Jahr nach dem 24. Feb. 2022 gefallen ist oder verwundet wurde.
Beide Angaben würden russische Verluste bedeutet, die über de ursprünglichen Truppenstärke liegen, zumindest bis zur Teilmobilisierung im Herbst. Man kann diese Angaben also getrost in das Reicht der Propaganda verbannen.
Wie aber steht es um die Angaben des ukrainischen Sicherheitschefs Danilov zu den eigenen Verlusten?
Hinlänglich bekannt aus den Kriegen des 20. Jahrhunderts ist, dass der mit Abstand größte Verursacher von Verlusten aus Artilleriefeuer resultiert.
Wie TKP berichtete, so stellt just diese Waffengattung eindeutig eine, wenn nicht die Achillesferse der ukrainischen Truppen dar.
Nun liegen Berichte z.B. aus der spanischen Zeitung El País vor, die sich auf die EU-Kommission berufen und folgendes festhalten (meine Übersetzung und Hervorhebungen):
Nach Angaben der Europäischen Kommission, zu denen El País Zugang hatte, feuert Russland täglich zwischen 40.000 und 50.000 Artilleriegranaten ab, während die ukrainischen Streitkräfte 5.000 bis 6.000 verschießen. Die estnische Regierung, die einen der größten Beiträge zu Kiews Kriegsanstrengungen geleistet hat, schätzt den durchschnittlichen Einsatz der Artillerie auf 20.000 bis 60.000 russische Geschosse pro Tag und 2.000 bis 7.000 ukrainische Geschosse, wie aus einem Dokument hervorgeht, das von Tallinn an die EU-Mitgliedstaaten geschickt wurde.
Die Überschrift des Beitrags in El País hält fest, dass Russland eine zehnfache Übermacht bei Artillerie hat – was wiederum folgende Schlüsse nahelegt:
- Die Mehrheit der Verluste – Militärs rechnen mit Raten von 2/3 bis 3/4 – resultieren durch feindliches Artilleriefeuer.
- Russland verfügt über einen 10:1-Vorteil in just dieser Waffengattung.
Es scheint rechnerisch wie logisch ausgeschlossen, dass die von der Financial Times erwähnten Verlustraten – “NATO-Stellen schätzen, dass für fünf Russen je ein Ukrainer getötet oder verletzt wurde.” – auch nur annähernd mit der Realität vor Ort übereinstimmen.
Bachmut fällt “in den nächsten Tage”, so Jens Stoltenberg
Das US-Magazin Newsweek wiederum bestätigt nun (Erscheinungsdatum 11. März 2023), worüber TKP bereits am 6. März berichtet hatte. Newsweek zitiert nun auch William Courtney, “ehemaliger US-Botschafter und Senior Fellow bei der Nichtregierungsorganisation RAND Corporation” (Übersetzungen und Hervorhebungen von mir):
Courtney erklärte gegenüber Newsweek, dass sich die Ukrainer, falls die russischen Streitkräfte den Rest von Bakhmut einnehmen, in gut vorbereitete Stellungen auf höher gelegenem Gelände westlich der Stadt zurückziehen werden.
Derselbe Beitrag behauptet aber auch folgendes:
Die Verluste der ukrainischen Truppen in Bakhmut betrugen nur ein Fünftel der russischen Verluste, so eine NATO-Quelle gegenüber CNN. In der Zwischenzeit haben sich die russischen Truppen von Norden, Süden und Osten her an Bakhmut herangekämpft, so dass den ukrainischen Truppen nur ein schmaler Nachschubweg von Westen her bleibt.
Wir sehen hier ähnlich unglaubwürdige Angaben über Verluste, insbesondere wenn man die erdrückende russische Artillerieüberlegenheit mit einbezieht.
Des Weiteren ist ersichtlich, dass die russischen Truppen die Stadt Bakhmut nahezu vollständig umkreist haben; die letzte “offene” Straße – der “schmale Nachschubweg”, von der Washington Post am vorgestrigen 12. März als “Lebensader (“Highway of Life”) bezeichnet – liegt mittlerweile im direkten Gefechtsfeld der russischen Truppen.
Streit zwischen Zelenskyy und der Armeeführung – um Bakhmut
Mittlerweile ist diese Situation auch in den “Leit- und Qualitätsmedien” gleichsam angekommen. So berichtete etwa die Bild-Zeitung am 6. März über Differenzen zwischen Zelenskyy und der ukranischen Militärführung. Der Streit war aufgrund der Erwägungen der Militärs ausgebrochen, angesichts der drastischen Lage aus Bakhmut abzuziehen. Zelenskyy war ausdrücklich dagegen.
Der Kyiv Independent berichtete Anfang März aus Bakhmut
Die Lage vor Ort wird hingegen immer verzweifelter, wie etwa der Kyiv Independent bereits am 5. März berichtete (meine Übersetzung und Hervorhebungen):
Während ihrer kurzen Besuche in der nahe gelegenen Stadt Kostiantynivka berichteten ukrainische Infanteristen dem Kyiv Independent von unvorbereiteten, schlecht ausgebildeten Bataillonen, die in den Fleischwolf der Frontlinie geworfen wurden und mit wenig Unterstützung durch gepanzerte Fahrzeuge, Mörser, Artillerie, Drohnen und taktische Informationen so gut wie möglich überleben mussten.
“Wir bekommen keine Unterstützung”, sagt ein Soldat namens Serhiy, der an der Front in Bakhmut gekämpft hat und sich mit seinem Freund, der ebenfalls Serhiy heißt, in einem kleinen Café auf dem Markt von Kostiantynivka zu einem Gespräch zusammensetzt. Beide Männer sind um die 40, aber einer von ihnen ist etwas älter als der andere.
Weiter unten in dem Bericht heißt es:
[Die ukrainischen Soldaten] berichten, dass die russische Artillerie, Schützenpanzer und Schützenpanzerwagen oft stunden- oder tagelang ukrainische Stellungen beschießen können, ohne von ukrainischen schweren Waffen ausgeschaltet zu werden. Einige beklagten sich über mangelnde Koordinierung und mangelndes Situationsbewusstsein, wodurch dies ermöglicht oder sogar noch verschlimmert wurde.Mörsergeschützer zeigen die extreme Munitionsknappheit und dem Einsatz von Waffen, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen [siehe hierzu die interessante Aufstellung von Bernhard, dem Autor von “Moon of Alabama”]. Auch Drohnen, die wichtige Aufklärungsinformationen liefern sollen, sind knapp und gehen in einigen Teilen des Schlachtfelds in sehr hoher Zahl verloren.
All dies führt zu erschreckenden Verlusten an Toten und Verwundeten. “Das Bataillon kam Mitte Dezember an…Wir waren 500 Soldaten in den verschiedenen Zügen”, sagt Borys, ein Sanitäter aus der Oblast Odessa, der in der Gegend von Bakhmut kämpft. “Vor einem Monat waren wir buchstäblich noch 150 Leute.
Der letzte Absatz – wohlgemerkt: diese Informationen stammen aus dem Kyiv Independent – zeigt weniger massive Verluste der russischen Kräfte denn ukrainische Verluste von rund 2/3 der Soldaten seit Dezember 2022.
Nach den Aussagen der Soldaten scheinen die ukrainischen Verluste ebenfalls hoch zu sein…
Mehrere Soldaten berichten, dass sie sowohl von Söldnern der Wagner-Gruppe als auch von regulären russischen Truppen massiv angegriffen werden…
Einige bezeichnen die russischen Angriffe als riesige Wellen von Kanonenfutter, während andere sagen, dass sich die Taktik der Angreifer entwickelt hat, um mit dem Schlachtfeld Schritt zu halten.
Der ältere Serhiy sagt, dass der Feind gerne ein Team von drei oder vier entbehrlichen Fußsoldaten zum Angriff schickt und die Ukrainer dazu bringt, sich zu exponieren, indem sie auf sie schießen. Zu diesem Zeitpunkt nehmen die Elitetruppen die Position der Verteidiger ins Visier.
Sobald es zu einem Schusswechsel kommt, werden die Ukrainer mit schwereren Waffen wie russischen Mörsern und Raketen von Grad-Mehrfachraketenwerfern oder BMP-Schützenpanzern und BTR-Schützenpanzern mit Maschinengewehren beschossen.
“Sie finden heraus, wo wir stehen, bestimmen die Koordinaten und beschießen uns dann aus sieben bis neun Kilometern Entfernung mit Mörsern” und aus der näheren Umgebung mit Granatwerfern, sagt der ältere Serhiy. “Sie warten darauf, dass das Haus einstürzt, damit wir herausspringen können. Das Gebäude fängt Feuer, und dann versuchen sie, uns zu erledigen”.
“Ihre Vögel kommen heraus und jagen uns mit Feuer”, fügt der jüngere Serhiy hinzu und meint damit russische UAVs wie Quadcopter und Orlan-10-Starrflüglerdrohnen, die entfernte schwere Waffen aufspüren. “Sie treffen genau.”
Während die Russen immer mehr Gebäude zerstören, verlieren die Ukrainer immer mehr Orte, an denen sie zuverlässig Schutz suchen können. Borys, der Sanitäter, berichtet, dass Menschen ums Leben gekommen sind, als ihre verschanzten Stellungen unter dem schweren russischen Feuer zusammenbrachen und sie erstickten.
Wenn Sie in den “Leit- und Qualitätsmedien” immer wieder Hinweise über die hohen Verluste der einen oder anderen Seite lesen, so ist dies eine Sache. Bei genauerer Betrachtung aber erweisen sich die angegebenen Verlustzahlen der russischen Truppen wohl kaum als mehr denn Kriegspropaganda.
Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass die Lage – wohlgemerkt: vor zwei Wochen – ausgesprochen prekär war:
Mehrere Soldaten berichten, dass die Soldaten in und um Bakhmut kaum genug Zeit haben, um das Schießen zu lernen – manchmal dauert ihre Ausbildung nur zwei Wochen, bevor sie in die heißesten Abschnitte der intensivsten aktuellen Schlacht des Krieges geschickt werden. Sie hätten es lieber gesehen, wenn die Truppen mindestens zwei oder drei Monate lang ausgebildet worden wären, bevor sie in einem solchen Krisengebiet eingesetzt werden.
“Zwei Wochen Ausbildung mit scharfer Munition und schon werden sie hierher geschickt. Das kann man nicht machen”, sagt der ältere Serhiy. “Oder es ist jemand, der einmal in der Armee gedient hat, wie lange ist das her? Offensichtlich haben sie alles vergessen.”
“Man hat uns versprochen, dass wir nicht gleich an die vorderste Front geschickt werden, sondern zunächst in die zweite oder dritte Linie”, fährt er fort. “Und dann kamen wir mitten in der Nacht hierher und sie schickten uns sofort nach Bakhmut.”…
Den beiden Soldaten namens Serhiy zufolge sind die meisten Brigaden unzureichend ausgebildet und haben nicht die nötige Erfahrung für ein so brutales Umfeld wie Bakhmut. Die Leute werden nachts an einen Ort gebracht, den sie noch nie gesehen haben, und am Morgen beginnt der Kampf.
“Deshalb werden Stellungen aufgegeben, die Leute sind zum ersten Mal dort”, sagt der jüngere Serhiy. “Ich bin dreimal zu einer Stellung gegangen und habe sechs Leute bekommen, die noch nie gekämpft hatten. Wir hatten ein paar Tote und Verwundete, die evakuiert werden mussten…Unsere Leute werden nicht geschützt.”
Oleksandr bestätigt, dass einige der in Bakhmut kämpfenden Bataillone zwar gut ausgebildet und einsatzbereit sind, die meisten jedoch nicht, und viele wurden nachts ohne große Vorbereitung in den Kampf geworfen. “Ja, das stimmt, mein Bataillon war nicht vorbereitet”, sagt er. Nach fünf Monaten ohne eine einzige Kampfpause ist nur noch die Hälfte von Oleksandrs Bataillon übrig, sagt er.
“Sie hätten nicht überstürzt alle dort hineinwerfen sollen”, sagt der jüngere Serhiy. “Es ist besser, diese Stellungen aufzugeben, wen kümmert das schon? Es ist besser, die Leute richtig auszubilden.”
Liest man die ukranischen Berichte, so entsteht ein sehr anderes Bild als das, worüber die “Leit- und Qualitätsmedien” nahezu permanent berichten.
Die Entscheidung wird wohl so oder so in den nächsten Tagen fallen – und dann werden wir sehen, ob die ukrainisch-westlichen oder eben die russischen Versionen derselben Ereignisse näher an der Realität lagen.
Israelische Geheimdienstdaten: 234 tote NATO-Offiziere und Ausbilder und 2458 tote NATO-Soldaten im Ukraine-Krieg
Die Zahlen sind vom 14.01.2023 – können jedoch nicht eindeutig verifiziert werden. Wir teilen Sie trotzdem als Diskussionsgrundlage:
???⚰️Russische Verluste:
23 Flugzeuge,
56 Hubschrauber,
200 Drohnen,
889 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge,
427 Artilleriegeschütze,
12 Flugabwehrsysteme,
18.480 Tote,
44.500 Verwundete,
323 Gefangene.
Anzahl der Soldaten im Feld 418.000, Reserve 3.500.000
ein massiver Zustrom von Gehaltsempfängern aus dem Ausland wurde in der Einheit Wagner beobachtet
???⚰️Ukrainische Verluste:
302 Flugzeuge,
212 Hubschrauber,
2750 Drohnen,
6320 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge,
7360 (4360 Tippfehler?)Artilleriegeschütze,
497 Flugabwehrsysteme,
157.000 Tote,
234.000 Verwundete
17230 Gefangene,
die Zahl der Soldaten vor Ort 734000
Mobilisierung für die Auffüllung der militärischen Einheiten in Höhe von 100.000 Soldaten ist im Gange.
⚰️??????????⚰️Drittparteien:
234 tote NATO – Offiziere & Ausbilder (US, GB)
2458 tote NATO – Soldaten (Polen, Deutschland, Litauen…)
5360 tote Söldner, PMC`s
Genauigkeit der Daten des israelischen Geheimdienstes +-2″
[…] Ukraine: Es fehlt an Personal, Söldner und Munition, Pessimismus breitet sich aus […]