In der letzten Zeit ist im Westen der mögliche Russland-Ausschluss aus der UNO im Gespräch.
❓Was hat das zu bedeuten?
Ist so etwas überhaupt möglich, Russland aus der UNO auszuschließen?
Die UNO ist eine gute Plattform für den Informationsfluss, wer Russlands Austritt forciert ist ein Feind Russlands
Moderator: Heute behandeln wir folgende Frage. In der letzten Zeit ist im Westen der mögliche Russland-Ausschluss aus der UNO im Gespräch. Was hat das zu bedeuten? Ist so etwas überhaupt möglich, Russland aus der UNO auszuschließen?
Valeriy Pyakin: Natürlich ist das nicht möglich. Genau deswegen gab es vor kurzem ein großes Gejammer diverser Pseudopatrioten: «Was bringt uns die UNO? Was sollen wir dort? Raus aus der UNO!»
Echt bewundernswert, inwieweit die Interessen dieser Pseudopatrioten mit den Interessen der Feinde Russlands übereinstimmen.
Die UNO ist eine Plattform, die es Russland erlaubt, einen Informationseinfluss auf die Länder auszuüben, die eine absolut unfreundliche Position Russland gegenüber vertreten, daher sind Verhandlungen mit diesen Ländern über andere Kanäle unvorstellbar. Durch die UNO kann man diese Länder informationstechnisch beeinflussen.
Was bedeutet «steuern»? «Informationen zu verbreiten», mehr nicht. Wer Informationen verbreitet, hält das Steuerrad bereits in den Händen. Um uns diese Option zu entziehen, haben hier diverse Pseudopatrioten gemäß den Anweisungen aus Washington angefangen lauthals zu verkünden: «Wir müssen die UNO verlassen, und zwar zügig!»
Die UNO ist ein Mittel der Konsolidierung aller Länder unter einem Dach, wobei man ein gewisses Informationsfeld gestalten kann. Das steht nicht zur Diskussion. Das kann man nur schwer abstreiten. Den Vereinigten Staaten und den untergeordneten russischen Patriasten ist es nicht gelungen, Russland dazu zu bewegen, die UNO in Eigenregie zu verlassen. Dann würde sich Russland in Opposition zur ganzen Welt stellen, was es den Vereinigten Staaten erlauben würde, bei der UNO Solo zu spielen und ungestört den eigenen Informationseinfluss geltend zu machen. Die UNO ist schließlich eine angesehene Institution mit Geschichte.
Olaf Scholz wirft uns nun vor, den Zweiten Weltkrieg angezettelt zu haben. Nicht Deutschland, sondern das sowjetische Russland soll das laut Bundeskanzler gemacht haben. Laut Scholz ist Russland daran schuld, dass der Krieg ausgebrochen ist. Und Deutschland hat damals den
Faschismus bzw. Nazismus besiegt, und muss Russland wieder besiegen. Bei allem Respekt, welche Ideengänge, welche Wendungen!
Und nun stellen Sie sich vor, wie der antirussische Konsens aussehen würde, wenn man dieses Konstrukt auf der Grundlage des UNO Instrumentariums aufgebaut bekäme!
Die UNO entstand zum großen Teil dank Russland, und die ersten Jahre hat Russland – die Sowjetunion – darüber auch mit gesteuert. Die UNO ist ein wirksames und effektives Instrument. Und plötzlich behaupten unsere Pseudopatrioten, dass man dieses Instrument unseren Feinden überlassen soll, damit die Feinde sich auf dieser Basis konsolidieren und antirussische Politik machen können. Das entspricht den Interessen der Feinde Russlands, also darf man auch hier alles zerstören.
Die Pläne sind gescheitert. Doch die Zeit läuft und erfordert irgendeine antirussische Konsolidierung. Wir haben vorhin über Selenskyjs Besuch gesprochen, der für die Verabschiedung des amerikanischen Staatshaushalts von Bedeutung war. Das interne amerikanische Budget kann nur eingehalten werden, wenn eine antirussische Konsolidierung anderer Länder zustande kommt – derjenigen Länder, die die USA ausplündern werden bzw. bereits plündern. Und genau in dieser Situation sagt man, dass Russland aus der UNO ausgeschlossen werden sollte. Warum? Weil alleine die Präsenz Russlands sowie die staatliche russische Information, selbst wenn sie von etlichen Verrätern verzerrt ist und den Interessen des russischen Volkes nicht entspricht, dem Westen Angst macht.
Denken Sie daran, mit welcher unsicheren, zitternden Stimme und angstvollen Augen manche patriotische Äußerungen vorgelesen wurden – so nach dem Motto: «Man hat mich doch gezwungen, ich bin stellvertretender russischer UNO-Vertreter, der Vertreter selbst fehlt nun, und mich hat man gezwungen, das vorzulesen. Doch Russland hasse ich genauso wie ihr.» Apropos, über wen rede ich? Über Herrn Poljanskij, der inzwischen den großen Patrioten vorgaukelt. Warum? Weil die entsprechende Anweisung aus demselben Zentrum kam. Man bemüht sich um den Putsch sowie darum, Außenminister Lawrow gegen einen anderen zu ersetzen. «Lawrow kommt nicht zurecht», behauptet man.
Im Jahre 2011 hat Medwedew – den USA zuliebe – erlaubt, unser Land zu vernichten. Erinnern Sie sich, was Putin damals gesagt hat? «Das ist ein Kreuzzug. Der Westen ist gegen Libyen. Wir müssen den Westen aufhalten, sonst wird sich der Krieg über den ganzen Planeten ausbreiten.» Putin hatte Recht. Und was hat Medwedew damals gesagt? «Was erlaubt sich denn der Ministerpräsident? Ich habe hier das Sagen. Greift an, zerstört Libyen.» Hat man das etwa vergessen? Alle Handlungen Medwedews waren gegen Russland gerichtet, bis auf eine: er lieferte Putin nicht den Feinden ans Messer. Doch auch das tat er nur, weil er wusste, dass man ihn selbst ohne Putin nicht braucht, dass er selbst eine Handpuppe ist. Putin ist eine bedeutende Figur. Wird Putin beseitigt, wird Medwedew nicht mehr gebraucht, weil die Klans anfangen werden, die Macht aufzuteilen, und die Schlauen, diejenigen, die Ahnung haben, befördert werden. Medwedew ist eine Handpuppe.
Man braucht ihn nur dann, wenn es bereits einen Konsens gibt und wenn man jemanden stürzen muss. Er hat sich damit einverstanden erklärt, dass man ihn zu einer “Anti-Putin-Fahne” macht. Die Zeit läuft also, die Ressourcen werden immer knapper. Daher die Stimmung: «Vielleicht klappt das doch? Vielleicht schaf en wir es doch, etwas zu bewirken, um Russland aus der UNO rauszuwerfen.» Doch das wird nicht funktionieren. Und schon gerät man in Zugzwang, wenn jeder Schritt die Lage nur schlimmer macht. Man konnte es nicht lassen, es zu versuchen, weil der vorherige Versuch gescheitert ist, als alle Pseudopatrioten lauthals «raus aus der UNO!» geschrien haben. Hier, in Russland, ist es gelungen, sich zu einigen, es zu beweisen. Das haben nicht die Pseudopatrioten gemacht – die arbeiten für Dollar und interessieren sich für Russland gar nicht. Im Informationsfeld hat man gezeigt, dass derartige “Patrioten” gegen Russland arbeiten und die Interessen der russischen Feinde vertreten.
Es ist doch das Ziel der Feinde Russlands, Russland aus der UNO rauszuwerfen, weil die UNO nach wie vor ein mächtiger Steuerungsmechanismus der supranationalen Steuerung ist. Die UNO ist die einzige Plattform, in der man barrierefrei mit jedem beliebigen Land kommunizieren kann, und die Regierung jedes beliebigen Landes informationstechnisch beeinflussen kann. Das andere Thema ist, dass wir diese Mittel nur ungeschickt zum Einsatz bringen. Doch uns verwundert der miese Zustand unserer Regierungs-”Eliten” längst nicht. Unsere Gegner haben diesen Schritt gewagt und wieder verloren, wieder ihre eigene Lage verschlimmert. Und wir – wir haben noch einmal bewiesen, dass die UNO ein wirksames Instrument ist, und dass ein UNO-Ausschluss Russlands im Interesse russischer Feinde liegt. Und ein jeder, der den UNO-Austritt befürwortet, ist ein Feind.
Die UNO ist keine Parlamentarische Versammlung des Europarates oder die OSZE, die ihren ursprünglichen Sinn und Zweck verloren hat und zum Deckmantel für westliche Geheimdienste geworden ist. Die UNO ist keine NATO-Vertretung, in der man Russland niemals reden lassen und
anschließend hinausgeworfen hat. Sollen wir etwa jedes Mal darauf warten, bis man uns aus den Institutionen rauswirft, die wir eigenhändig, für unsere Politik, erschaffen haben? Sollen wir die Plattform der Weltregierung etwa unseren Feinden übergeben, damit die Feinde darauf die ganze Welt für eine Konfrontation mit uns konsolidieren? Es ist eine “interessante”, bemerkenswerte Position, die manche Pseudopatrioten vertreten – genauer gesagt, alle Pseudopatrioten und dann auch etliche Patrioten. Das ist ein Grund zum Nachdenken.
Quelle: fktdeutsch und Telegram