“Die USA-Hörigkeit der deutschen Regierung ist mehr als beschämend!”
Deutschland steht den USA seit dem 2. Weltkrieg unmündig gegenüber. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wie derzeit die Krim-Krise zeigt. Aus aktuellem Anlass des G7-Gipfeltreffens in Den Haag kritisiert Philosophin, Soziologin und Berliner Gazette-Autorin Yana Milev in einem offenen Brief die Mittäterschaft der Bundesregierung an einem US-amerikanischen Imperium und ruft zur Solidarität mit Russland auf.
Ich möchte mich mit diesem offenen Brief an Euch wenden, zum einen weil ich finde, dass WIR durchaus konkreter gegen die amtierende deutsche Regierung auftreten und zur Enttarnung des Lügengebäudes, auf dem die Kanzlerin in puncto Krim-Krise reitet, beitragen können. Zum Anderen, weil unter uns eine deutliche Solidarität fehlt!
Ich finde es dramatisch, dass sich Deutschland mit einer korrumpierten Presse derart unter Verdacht begibt, wie dieser Tage. Und ich finde die USA-Hörigkeit der deutschen Regierung nicht nur beschämend, sondern ebenfalls höchst verdächtig.
Wie jeder klar denkende Mensch, versuche ich die politische Situation in Deutschland und in Europa zu analysieren und zu verstehen. Bisher bin ich davon ausgegangen, das Deutschland mit seiner Energiepolitik am Ende ist, worüber auch die Tarnung der Atom-Multis zu Grün-Multis nicht hinwegtäuscht.
Deutschland hat Interesse am Erdgas in der Ukraine und auf der Krim; die USA an der militärischen Kontrolle des Schwarzmeerraumes und an der Ausweitung der NATO-Politik. Soweit so gut, war mir doch irgendwie unklar, wieso dies alles mit einem solchen Säbelrasseln passieren muss.
Es ist geradezu eine psychotische Rhetorik im Spiel, die Russland, Präsident Putin und seine Politik dämonisiert. Wie kann das passieren? Während die noch vor ein paar Wochen allgemein beunruhigende NSA-Spy-Affaire mittlerweile als NSA-Bagatelle abgewunken wird?
Nun weiß man auch, dass Krieg schon immer das beste Geschäftsmodell war – kann es sein, dass sich Deutschland im Verbund mit der EU von den USA zu einem 3. WK animieren lässt?
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Deutschland ist US-amerikanische Besatzungszone
Heute habe ich recherchiert, dass es immer noch 113 aktive US-Militärbasen in Deutschland gibt. Dieses Recherche-Ergebnis hat mir schlagartig sämtliche Fragen beantwortet.
Dass die USA weltweit Militärbasen in Betrieb haben, ist bekannt. Aber, dass alleine in Deutschland davon 113 existieren, war mir neu. Mit dem Anschluss von Ostdeutschland an das BRD-Grundgesetz 1989, wurde ein Truppenabzug aller Besatzungsmächte verhandelt. Die Russen sind gegangen – die Amis sind geblieben.
Wohl gemerkt: 113! aktive Militärbasen auf dem Boden von ‚Großdeutschland’. Das Fazit ist: DEUTSCHLAND IST US-AMERIKANISCHE BESATZUNGSZONE!
Wenn eine Regierung unter einer militärischen Besatzungsmacht steht, dann muss sie deren Interessen prioritär berücksichtigen. Ein solches Verfahren erleben wir zur Zeit im Fokus der Krim-Krise – eine hörige Regierung, die ihre eigene Mittäterschaft (…) leugnet:
Die Mittäterschaft an einem American Empire mit deutscher Subvention aus Banken und Industrie. Die Mittäterschaft an einer aktuellen Bedrohungslüge, die sich wie ein Tsunami im deutschen und amerikanischen Börsenblatt-Journalismus aufbläht. Und schließlich die Mittäterschaft an einem Kriegstreiben, das eindeutig von den USA, von der NATO und von Deutschland ausgeht, und nicht von Russland.
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Putin versaut Investoren das Geschäft
Am 16.03.2014 fand auf der Krim ein Referendum statt in dem die Mehrheit der dort lebenden Menschen eine Angliederung an Russland befürwortet haben. Wie sich herausstellte, waren dortige Minderheiten nicht am Referendum beteiligt, wie die muslimischen Krim-Tartaren. Aber hätte diese Minderheit ein 100% Wahlergebnis in Frage stellen können, vorausgesetzt deren Wahlkampf wäre nicht von „ausländischen Investoren“ gesponsert worden?
Da Präsident Putin zwingend mit einem manipulativen Eingreifen von Außen in die Wahlen gerechnet hat, sind diese „schnell“ verlaufen, ohne großen Wahlkampf. Jeder der das politische Szenario in der Ukraine verfolgt hat, weiß wie Politik gekauft wird und mobilisierte Mengen missbraucht werden.
Am 18.03.2014 wendet sich Präsident Putin mit einer Rede an das russische Volk, auch an die Völker anderer Länder, auch an das deutsche Volk, jedoch nicht an dessen Regierung. Hier wird deutlich kund getan, dass Russland die politische Selbstständigkeit der Ukraine auch von seiner Seite besiegelt.
Die NATO ist immer noch nicht zufrieden, denn Eins ist klar geworden: Putin hat sowohl den exilierten Oligarchen, sowie anderen Investoren, ein Geschäft versaut, indem er ihren Plan, auf der Krim einen optimal lancierten Wahlkampf zu pushen, zuvor gekommen ist.
Fragen wir einmal anders herum: Warum drängen die USA, die NATO mit allen Mitteln und wie im Wahn auf die Krim? Was wollen eigentlich die Amis auf der Krim, die noch bis 1954 zur Sowjetunion gehörte und die vor 60 Jahren von Chruschtschow an die Ukraine angegliedert wurde? Nebenbei gesagt, ist man sich immer noch nicht einig, warum das überhaupt geschah.
1991 gab es schon einmal eine Krise auf der Krim und die Bestrebung, sich von der Ukraine abzusetzen. Für die Krim-Bewohner heute ist das Referendum vom 16.03.2014 eine willkommene Gelegenheit die Zugehörigkeit zur Ukraine zu beenden.
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Welchen Anspruch hat die USA auf die Krim?
Der USA-Anspruch auf die Krim ist ungefähr mit einem politisch-militärischen Anspruch Russlands auf Kuba zu vergleichen. Der verstiegene Anspruch der USA, Russlands Militärstrategie im Schwarzmeerraum zu vernichten wäre etwa identisch mit der militärischen Forderung Russlands an die USA, ihre Militärstrategie im Atlantik aufzugeben.
Das würde heißen, die USA mit Sanktionen und kriegerischen Maßnahmen zu zwingen, ihre Militärbasen dort zu verlassen und u.a. die Gefängnisse auf Guantanamo zu schließen. Eigentlich eine schöne Idee. (Und eine Idee, die vise versa nicht funktioniert, weil Russland keine Geheimgefängnisse auf der Krim unterhält, so wie die USA auf Guantanamo.)
Im Masterplan der USA steht, die russische Militärflotte strategisch zu vernichten, den Schwarzmeerraum zu kontrollieren und Ergasvorkommen sicher zu stellen. Für die USA ist es Routine in Länder kriegerisch einzufallen, deren Regierungen zu destabilisieren, Militärbasen, Abhörstationen und Gefängnisse weltweit zu errichten und Ressourcen zu annektieren.
Es existieren öffentliche Listen von diesen Tatsachen (ausgelagerte Kriegsführung, Angriffskriege, geheime Gefängnisse, Abhörstationen und Militärbasen, Ökonomisierung von Ressourcen wie Wasser und Regenwald, Minen und Öl, etc.), die bisher von keinem Land überboten wurden, auch von Russland nicht. Die Krim wäre ein ideales Einfallstor für diesen Geschäftsplan gewesen. Auch in zweiter Hinsicht ist Putin diesem Plan zuvor gekommen.
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NATO steht vor Russlands Haustür
Getroffene Hunde bellen und in dem Fall heult die nunmehr G7-Meute fürchterlich. Noch bis vor ein paar Jahren (etwa Anfang 1990er) hätte sich die USA Russland gegenüber diese Entgleisung im Umgangston nicht erlaubt. Doch nun ist Russland, der einstigen Alpha-Feind auf der Achse des Bösen, scheinbar schwach genug, um ihn zu umzingeln, auszuhöhlen und seine Macht zu brechen. Dabei wird vergessen, dass Russland das Land der Schachweltmeister ist – und Präsident Putin hat bisher verdammt gut Schach gespielt.
Dass Deutschland an diesem mörderischen Gejaule mit teilhat liegt daran, dass es seine Kriegsschuld nicht abgetragen hat. Für Marshallplan und Luftbrücke haben die Deutschen hergehalten und den Amis erlaubt in ihrem Land Militärbasen zu errichten und Deutschland als US-Kolonie zu halten. Ganz genau so verhält sich dieser Tage das Kabinett Merkel – wie US-Marionetten. Deutschland steht unter dem Verdikt der amerikanischen Besatzungsmacht, seit 1945. Insofern leben wir immer noch in der Nachkriegszeit des II.WK.
Es gab bestimmt einige historische Chancen für Deutschland sich aus seiner Unmündigkeit der USA gegenüber zu emanzipieren. Die Wende 1989 war eine historische Gelegenheit. Die wurde ganz offensichtlich verschenkt.
Wir sind skeptisch geworden und zwar in einem Ausmaß der eigenen Regierung gegenüber, das es seit der Wende noch nicht gab.
Die „Netzfrauen“ schreiben zu dieser Skepsis treffend: „Ein Grund für die Skepsis der Deutschen liegt sicher darin begründet, dass nirgendwo in Europa so stark wie in Deutschland die Erfahrung und das Bewusstsein darüber wach ist, wie weit die Grenzen der NATO und der EU sich seit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes nach Osten verschoben haben.
Die Einflusssphäre der NATO wurde im Laufe der letzten 20 Jahre bis an die „Haustür“ Russlands verschoben: Polen, Litauen, Lettland, Estland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und das ehemalige Jugoslawien wurden aus dem Machtbereich der einstigen Sowjetunion peu à peu herausgebrochen und in die EU und NATO integriert.“ Trotz des Abkommens, dass mit Wiedervereinigung auch ein Truppenabzug von Seiten beider Großmächten stattfindet.
Die Welt ist seit 1989 nicht sicherer geworden, ganz im Gegenteil. Russland, ist nach der Auflösung der SU zum Opfer einer internen Aushöhlung geworden, dem Oligarchenkapitalismus. Von nun an leben die 10 reichsten Menschen der Welt nicht mehr in Dubai, der Schweiz und den USA, sondern in Russland. Das Problem des Oligrachenkapitalismus, nämlich die Privatisierung von Ressourcen und deren Handel an der Wallstreet, hat dem Land und der dortigen Bevölkerung einen Rückfall in Armut gebracht.
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Präsident Putin hat es geschafft, dieser, nach Außen hin demokratisch medialisierten Aushöhlungspolitik, ein Ende zu bereiten – ein Schock für amerikanische Banken und Investoren, ein Neubeginn für Russland selbst, denn von nun an wird Russland weniger auf Ressourcen-Lieferungen aus dem Ausland angewiesen sein, wenn die Ressourcen und deren Markt im Land selbst verbleiben. Präsident Putin hat es geschafft seiner Bevölkerung, d.h. 143,5 Millionen Menschen wieder wirtschaftliche und ökonomische Autonomie in Aussicht zu stellen.
Mut zur Gegenmeinung: Solidarität mit Russland!
Ich wehre mich gegen ein Russland-Bashing in den korrumpierten deutschen Börsenblättern und rufe zur Solidarität mit Russland auf! Der Hetze gegen Russland müssen wir aufgeklärte Meinungen entgegensetzen können. Heute braucht es wieder Mut eine Gegenmeinung gegen standardisierte Medien-Meinungen zu vertreten!
Ich begrüße es, wenn sich geopolitisch eine Gegenmacht zur USA-Welt-Herrschaft und zum NATO-Welt-Herrschafts-Anspruch bemerkbar macht und antagonistisch Position bezieht. Denn nur so wird eine Balance in den Kräfteverhältnissen deutlich. Ich bin dafür, dass diese geopolitische Balance weiter ausgebaut wird, damit der „militärische Frieden“ zwischen den Hegemonien, d.h. einem positionierten Verhältnis von Antagonismen, erhalten bleibt.
Nun ist Frieden leider ein Unwort, das für Riesengeschäfte von UN-Peacekeeping bis BMW-gesponserter Friedensforschung, von einer deutschen Regierung die das Wort Frieden für ihre Wirtschaftsmissionen beansprucht, bis hin zum klassischen Staatseuphemismus “Für Frieden, Sicherheit und Wohlstand”, missbraucht wurde und gerade heute wieder missbraucht wird.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir in einer Ordnung des zügellosen weltumspannenden neoliberalen Demokratieprojekts leben, in der Kriege und scheinlegale Plünderungen „The Best Business“ für den „Frieden“ sind. Jedoch aus der Sicht der politischen Philosophie ist die „Hegung des Krieges“ immer noch die beste Form des Friedens!
In der Hoffnung auf eine neue, zeitgemäße globale „Hegung des Krieges“, eine neue Hegemonienbalance mit positionierten Antagonismen, was verantwortungsvolle Regierungen und politische Praxen sind und weil ich finde, dass man keine Stimme in diesem Land für eine reaktionäre Politik verschenken darf.
Dieser Beitrag stammt vom März.2014, klingt aber auch heute noch sehr aktuell.
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